Geschichte der Pfarrei Oberndorf

Der Ort Oberndorf

Oberndorf wurde erstmalig 1293 im Zusammenhang mit Chonradis de Oberndorf genannt. Bis zur Gebietsreform am 01.07.1971 war Oberndorf neben Winden Hauptort der Gemeinde Winden. Zahlreiche Weiler wie u. a. Berg, Bichl, Holzapfel, Hundschedel, Oberholz, Radersberg, Rain, Sinkenbach und Stauden gehörten ebenfalls zum Gemeindegebiet. Heute ist Oberndorf Ortsteil der Gemeinde Haag. Von Juni 1959 bis Juni 1976 war in Oberndorf eine Poststelle mit eigenem Zustellbereich.

Pfarrkirche Oberndorf St. Katharina

Im Jahr 1729 wurde ein Antrag auf Errichtung einer Schule an den Bischof von Freising gestellt. Zunächst war der Unterricht im Weberhaus, bis 1852 ein eigenes Schulhaus gebaut wurde. Eine erste Erweiterung geschah 1887, und nachdem die Schülerzahl auf über 100 Kinder stieg, wurde das Gebäude 1899 nochmals erweitert und mit einer zweiten Lehrerstelle besetzt. Ab 1947 wurde dreiklassig unterrichtet. Seit 01.09.1969 bestand ein Schulverband mit Maitenbeth. Im Juli 1991 wurde der Schulbetrieb ganz eingestellt.

1315
erstmalige Erwähnung im Matrikelverzeichnis des Bischofs Konrad von Freising als 4. Filialkirche der Pfarrei Kirchdorf
1528
Erwähnung in der Diözesanbeschreibung
1649
Erwähnung von „Wolf Mesner von Oberndorf, „Filiale St. Catharinae“
1738
Erwähnung als Filialkirche von Kirchdorf
1825
Pyramoos wird Filialkirche von Oberndorf (vorher bei Pfarrei Burgrain und Mittbach)
1867
Erweiterung der Kirche Oberndorf auf die heutige Größe
1909
Aus seelsorglichen Gründen wurde Oberndorf mit den Filialen Winden und Pyramoos zur Expositur erhoben; Bau und Segnung des neu errichteten Pfarrhauses
bis 1954
Die Expositur wuchs allmählich auf 830 Seelen an und es bestand zur Pfarrei Kirchdorf nur mehr durch ein paar Feste und Bittgänge Verbindung. Deshalb wurde der Wunsch nach einer eigenen Pfarrei immer lauter. Für eine eigenständige Pfarrei war Oberndorf jedoch eigentlich zu klein. Daher waren einige kirchliche und behördliche Anstrengungen nötig, um die Pfarrei gründen zu können. Durch die besondere Eigeninitiative der Pfarrei war der damalige Kardinal Joseph Wendel so beeindruckt, dass er die Errichtung der Pfarrei genehmigte. So wurde die Pfarrei am 11. November 1954 staatlich und am 28. Mai 1955 kirchlich genehmigt.
Pfarrkirche Oberndorf St. Katharina
1955
Die Pfarrerhebungsfeier mit Einführung des ersten Pfarrers Karl Kaiser (1911 – 1996), der seit 14. Januar 1945 als Expositus hier tätig war, konnte am Feste Mariä Heimsuchung am 2. Juli 1955 gefeiert werden.
1989
Seit 1. April 1989 bildet die Pfarrei mit der Nachbarpfarrei Mariä Himmelfahrt Haag i. OB den Pfarrverband Haag. Aufgrund der Landkreis- und Gemeindereformen umfasst der heutige Pfarrsprengel Teilgebiete von vier politischen Gemeinden (Haag i. OB, Kirchdorf, Maitenbeth und St. Wolfgang) und zwei die Landkreisen, nämlich Mühldorf am Inn und Erding.
1995 bis 1998
Gesamtrenovierung der Kirche
23. Mai 1999
weihte Regionalbischof Dr. Bernhard Haßlberger den neu geschaffenen Volksaltar, Ambo, Ministranten- und Priestersitz und beendete damit offiziell die Renovierung.

Die Kirche ist der heiligen Katharina von Alexandrien geweiht und feiert das Patrozinium am 25. November mit einer ewigen Anbetung und einem Festgottesdienst.

Das Gotteshaus ist kunsthistorisch im Stil der Neugotik und wurde mit der letzten Renovierung wieder mit der ursprünglich vorhandenen Ausmalung versehen. Dieses Haus ist dennoch kein Museum, in dem tote Gegenstände ruhen. Es soll Heimat und Begegnungsort einer lebendigen, einladenden und offenen Gemeinde sein. Alle, die Gott in freudigen oder traurigen Anlässen an Feiertagen und auch im Alltag nahe sein wollen, können hier Raum und Zeit dazu finden.

Filialkirche Winden

Der Ort Winden liegt an der ehemaligen Römerstraße und ebenso am Jakobsweg. Hier war von ca. 450 v. Chr. bis ca. 0 eine keltische, anschließende eine römische Besiedelung. Das Erbauungsjahr der Kirche ist unbekannt. Vermutlich war hier zuerst ein karolingisches Gotteshaus, später eine romanische Kirche. Um das Jahr 1109 kommt in den Dokumenten des nahen Klosters Au ein Chonnradus de Winden vor, der vermutlich hier sesshaft war.

Filialkirche Winden
1315
erstmalige Erwähnung im Matrikelverzeichnis des Bischofs Konrad von Freising
1524
Widn, Erwähnung als Filialkirche von Kirchdorf (Matrikelverzeichnis Freising)
17. Jahrhundert
die Kirche wurde erweitert.
1707
nochmalige Kirchenweihe durch Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck
1740
Neuer Hochaltar St. Jakobus, Seitenaltäre St. Magdalena, St. Margaretha
1779
neuer Kreuzweg wurde angeschafft
1861
Beim Brand eines Nachbaranwesens wurde die Kirche stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Kuppel des Turmes war so stark beschädigt, dass diese entfernt wurde und ein Spitzturm errichtet wurde.

Die Kirche ist dem heiligen Jakobus dem Älteren geweiht und feiert das Patrozinium um den 25. Juli mit einem Festgottesdienst.

Filialkirche Pyramoos

Der Ortsname stammt vom althochdeutschen "Birkenmoos".

Filialkirche Pyramoos
1315
erstmalige Erwähnung im Matrikelverzeichnis des Bischofs Konrad von Freising
1825
wurde Pyramoos Filialkirche der Expositur und späteren Pfarrei Oberndorf.

Die Kirche ist ein gotischer Bau des 15. Jahrhunderts. Vorher stand an der gleichen Stelle ein romanisches Gotteshaus. Obwohl Pyramoos in der Grafschaft Haag lag, gehörte die Filialkirche lange Zeit zur Pfarrei Burgrain und anschließend zur Pfarrei Mittbach.

Die Kirche ist der heiligen Agatha geweiht und feiert das Patrozinium um den 5. Februar mit einem Festgottesdienst.